Künstlerische Entwicklung
1982 lernte ich in Südfrankreich einen Höhlenforscher kennen und nutzte danach jede Gelegenheit zur Befahrung von Höhlen. Für mich erschließt sich die Unterwelt unter künstlerischen Gesichtspunkten statt unter forschenden. Der Hell- Dunkel- Kontrast im Eingangsbereich und die sparsame Erhellung des Raumes durch die Lampen stellen für meine Gestaltungsmöglichkeiten eine Herausforderung dar.
Die Architektur der Räume ist für mich ein Vorschlag, eine Idee, die ich überprüfe und schließlich übernehme oder nach meiner Vorstellung verwandle. Vorgabe ist meistens eine Höhle, die ich befahren habe. Diese Befahrung ist gekoppelt mit einer Fülle von Sensationen, mit Erfahrungen und Emotionen. Ängste, Spannung, Erschöpfung und Neugier wirken sich gestaltend auf die Komposition und die Farbwahl aus.
Die ersten von mir gezeichneten CAVURES (zusammengesetzt aus den Worten CAVE und PEINTURES) wurden als Bleistift- Tusche -Zeichnung, Aquarell oder großformatig auf Seide ausgeführt.
Dabei war ich immer auf der Suche nach einer dreidimensionalen Technik, die den Kulissencharakter einer Höhle mehr zur Geltung bringen konnte. So kam ich auf Umwegen über den Maskenbau zum Einsatz von Gipsbinden, die die Grundstruktur in den Bildern bilden und anschließend mit Seidenpapier kaschiert werden. Wie auch beim Befahren einer Höhle ändert sich der Eindruck des Gesehenen, wenn die Lichtquelle die Position ändert.
Mittlerweile sind es nicht nur Höhlen, die ich darstelle.
Faszinierend finde ich Höhlenwohnungen, die ich in Frankreich finde. Dort reizt mich der Gegensatz des gewachsenen Felsens und der künstlichen Ausgestaltung.
Des Weiteren stelle ich Ausgrabungs- oder Fossilienszenarien dar, häufig mit natürlichen Pigmenten. Hierbei werden Fundstücke in die Arbeiten eingearbeitet, wie auch Sande oder Stoffe.
Neuerdings reizt mich die farbliche Gestaltung mit Farben auf Kleisterbasis, verrieben mit Stoff oder Schwämmchen.